Wenn ich eine HiFi-Anlage der absoluten Spitzenklasse bis ca. 10.000 € kaufen müsste.....


Überlegungen und Vorschläge zu passiven und aktiven Stereo-Lautsprecheranlagen und einem CD-Spieler (Hochpegelquellen)


Obwohl ich nicht in der Verlegenheit der Titelsituation bin und auch nicht sein werde, solange das "Analoge System" (AS) funktioniert, hatte ich auf der Suche nach einem CD-Spieler, der das Thema CD erledigen sollte, umfassende aktuelle (2009+2010) Einblicke in die heutige (Hersteller-)Szene dbgl. Davor war ich auf dem Stande von ca. 1994 stehen geblieben, nachdem ich als begeisterter "Highender" seit ca. 1978 alles sehr interessiert beobachtete. Anfang der Neunziger wurde mir dann klar, dass die große klangtechnisch Begrenzende beim Musikhören mit dem AS ganz klar die Qualität der "Software" (LP+CD) war, auch durch die Erfahrungen mit dem "Digitalen System" (DS). Und das trotz oder auch wegen der fabelhaften, zwei- und dreimikrofonigen Aufnahmen der Label "Telarc" und "DMS Delos"!
Warum dann dieses Thema hier?

Ganz einfach: Weil ich aus meiner Erfahrung Ihnen einiges mitteilen möchte, das Sie evtl. interessiert und zur Entscheidung hilft; und weil´s mich doch oft "juckte", was loszuwerden bei dem ganzen Gedudel mit "Streaming", "Downloads", 24bit, Plattenspieler am besten für 5000 € oder noch mehr, die immer noch nicht den Gleichlauf eines Dual 721 von 1975 schaffen (zur Info, er war <0,03%; "Rumpeln" mit Messplatte damals irgendwo unter 70dB, also nicht erfassbar, weil jenseits der damaligen Messgrenze und das auch noch mit Direktantrieb, igitt!), die heute ach so viel besser sind - und wegen sonstigem Gefasel.....; und weil ich annehme, dass Sie nicht nur multimikrofonische, in den höheren Frequenzen gern lästige Testplatten auflegen, sondern auch realexistierende Musiktonträger, die offensichtlich eine natürliche Klanggrenze des Ganzen darstellen..... Und mal ganz offen: Welche der gern gehörten Musik hat eine wirklich exzellente Aufnahmequalität, die irgendwelche fünfstelligen Beträge rechtfertigen würde?! Also, da ist viel Geschäftemacherei im Spiel, es werden - wieder mal - künstliche Aufwände und Bedürfnisse geschaffen.
Ich gebe es gern und offen zu: Ende der Siebziger hatte mich noch kein käuflich erworbenes HiFi-Gerät überzeugt, wobei man auch schon ahnte, dass die erhältliche "Software" die klangliche Grenze definierte; man merkte es an den stark unterschiedlichen, im populären Bereich auch immer wieder lästigen Klangergebnissen, die auch bei besseren Geräten nicht verschwinden wollten..... und dann kamen die Telarcs und Delos´ , wobei sofort klar wurde: "Da ist noch was klanglich (und musikalisch) zu entdecken.....". Der entscheidende Impuls, das "AS" in Angriff zu nehmen, das bis heute damit ganz einfach glücklich macht!

Doch nun konkret zur Kernfrage:
Welche Komponenten würde ich heute kaufen angesichts der vielfältigen Testspiegel in den Fachzeitschriften?

Zuerst die groben Maßstäbe bzw. Kriterien, die ich anlegen würde bei Gesamtausgaben nicht über 10.000€; Musikquelle: Nur CD (oder evtl. anderer digitaler Speicher); Grund: Verfügbares Programm!


1) Preis-Qualitätsrelation (v. a. Klang und Bedienung)

2) Das Auge hört mit: Das Äußere der Geräte sollte eine gewisse Eleganz und Schönheit ausstrahlen, so dass man sich jederzeit daran erfreuen kann! Keine plumpen, neurotischen Materialschlachten, keine sinnlosen, unattraktiven Formen und trivialen Farben (wie z. B. das allgegenwärtige einheitliche schwarz oder matt-grau-silber)

3) Keinen Vorverstärker, mit dem man Hochpegelquellen auch noch möglichst teuer durch einen Verstärker (!) abschwächen soll! Siehe auch Eigenbau: Besondere Steuerung von Hochpegelquellen ohne Vorverstärker

4) Keinen Plattenspieler, da dort scheinbar nur noch Laufwerke/Tonarme/Tonabnehmer im gesunden vierstelligen Preisbereich, bevorzugt mit offenen Riemchen/Schnürchen(!), sehr gut sein und mit den wenigen, heute erhältlichen Platten mithalten können! Oder sind Ihre alten Platten soooo gut?!

5) Möglichst wenig Computer- und/oder Netzwerkeinsatz o. ä. zum Musikhören (Rechner höchstens als Speichermedium/Brennerzubehör und nicht als Selbstzweck)! Einfache Bedienung (wieviel Tasten man heutzutage oft und nicht zwingend logisch drücken muss, um ein Programm von einer CD zu spielen)!

6) Wenn möglich, alles "made in Germany" (nicht nur jammern, auch was dafür tun!)

Wenn man sich mit der Anlage selbst ausgiebig beschäftigen will:
7) Sinnvolle Einstellungsmöglichkeiten an den Geräten (verschiedene Filtertechniken usw.); sinnvolles Zubehör, das sich auch wirklich positiv auswirkt (kein Voodoo) und das man sich auch selbst herstellen kann (wie z. B. Kabel); noch ein Wort zu Kabeln: Natürlich hört man Klangunterschiede (das war schon in den frühen Achtzigern so), aber daraus dann diese Preise abzuleiten (Begründung: "Der Unterschied ist so groß wie ein anderer Vorverstärker....." o. ä.) ist fast so, also ob man den Liter Benzin für 100 Euro verkaufen würde: "Ohne Benzin nützt Ihnen Ihr Mercedes-AMG-Coupé auch nichts.....". Hier stimmt das Preisverhältnis zum Produkt nicht!

8) Interessante Erweiterungsmöglichkeiten wie z. B. LS- und Raumklangprozessoren (z. B. "Optimizer ST" von Trinnov, siehe "Stereo" 3/2010), um klangtechnisch einfach und ausgiebig optimieren zu können; damit müsste man am ehesten den Klang seiner Anlage linearisieren können!
Oder wenn Sie Ihre Schallplatten bestmöglich digitalisieren wollen (den sehr guten Plattenspieler/Tonabnehmer haben Sie ja dann schon ), um Abnutzung zu vermeiden und für besseren Komfort, siehe auch Qualitativ bestmögliches (!) Digitalisieren analoger, audiophiler High-End Schätze. Damit sind Sie wieder auf Hochpegel-Signalniveau in allerbester Qualität (und mit dem Klang Ihres Top-Abtasters)!
Suchen Sie aber nur die besten und schönsten Musikbeispiele dazu raus, damit Sie alles, was Sie schon seither kaum angehört haben, jetzt nicht auch noch digitalisieren - Überblick behalten! Schon das Raussuchen kann zum Erlebnis werden.
Wenn Sie höhere Selbstbauabsichten hegen: Wie wärs mit einem selbstgebauten DA-Wandler? Schauen Sie mal unter www.cirrus.com das CS4398 (und das zugehörige "Evaluation-Board") an!
Anfang der Neunziger gelang mir sowas mit dem PCM 63 von Burr-Brown (20bit, 8-fach Oversampling 352,8kHz) - aber damals gab es solche IC´s auch noch in handlötbarer DIL-Gestaltung!

9) Vielleicht gibt Ihnen meine folgende Adresse über "Musik" noch weitere Impulse.....

So, jetzt aber warten Sie vielleicht schon gespannt auf meine Gerätevorschläge (gesamt unter 10.000 €); hier sind sie:

Passive Lautsprecheranlage: Ich stelle mir die chromblitzenden AVM´s zwischen der warmen, dunklen Mokkafärbung der Nuberts mit den silberglänzenden Standfüßen als spannenden, reizenden aber nicht zu harten, zu simplen Kontrast vor. Wo finden Sie sonst noch solche exklusiven (Chrom-)Oberflächen für diesen Preis? Eine Anlage mit Ausstrahlung, die Ohr und Auge anhaltend erfreuen dürfte! Ich glaube, sie dürfte es wert sein, sie zu ersparen. Wenn es nur optisch adäquate, passive Vorstufen geben würde!!! Doch der kleine Creek dürfte sich gut einfügen.
Das Ganze dürfte wie versprochen gut unter 10.000 € liegen.

Aktive Lautsprecheranlage: Lt. "Stereo"test würden mit der "Temperance" sogar noch über 2000 € übrigbleiben - wegen der Gehäuseausführung? Egal, wenn ja, dann könnte man dies z. B. als Grundstock für einen - anspruchsvoll - Raumklangprozessor wie den "Optimizer ST" von Trinnov (s. o.) nehmen, mit dem Sie das ganze bzgl. Anpassung/Neutralität wahrscheinlich in eine Dimension bringen könnten, die sonst kaum zu erreichen sein dürfte!

Aktive LS führen immer noch ein Exotendasein - man kann halt keine schönen oder auch monströsen Endstufen (d. h. generell nur weniger Geräte) "zeigen"!
Meine beiden Selbstbauanlagen sind beide "aktiviert", ich bin also selbst von den klaren technischen Vorteilen dbgl. seit Anfang der Achtziger überzeugt, schon alleine durch die leicht machbaren Bessel-Frequenzweichen, die in vielem in einer anderen Liga spielen, ohne den Frequenzgang zu verschlechtern.
Optisch dürften die Newtronics-LS im Aktivsektor bei gleichem Preis keine Konkurrenz kennen. Und nochwas nicht zuletzt:
Mit einer passiven Vorstufe, die bei Hochpegelquellen technisch ähnlich vorteilhaft wäre wie aktive LS im LS-Bereich, oder einem CD-Spieler mit Lautstärkeregler (Motorpoti wie oben wirkt attraktiver als eine elektr. Lautstärkeregelung) hätte man die Möglichkeit, eine wunderbar reduzierte, hochwertige, komfortable und optisch äußerst überzeugende Gesamtanlage hinzustellen, die immer wieder in jeder Hinsicht verblüffen könnte! Extremfall: CD-Spieler mit Aktivboxen, fertig!

Geräte mit "allem drin", wie z. B. der "Music Player" von T&A, sind zwar vielseitig, erinnern mich aber an die Nachteile der sog. "Kompaktanlagen" der frühen Siebziger: Alles drin, aber wenn ein Teil ausfällt oder wenn man ein neues, attraktiveres (Teil-)Gerät sieht(!) .....was ja beides wahrscheinlicher ist, als bei spezialisierteren Geräten!

Bleibt nur die Frage: Wo gibt es adäquat gestaltete passive Vorstufen/Umschalter? Oder bauen Sie diese am Ende selbst?!

Doch halt, hab´nochwas vergessen, was mal gesagt werden muss, weil sonst scheinbar keiner auf den Grund kommt:
Warum immer mehr vom Internet runtergeladen wird? Ganz einfach, wie schon damals vor 40 Jahren: Weil man keine Tonträger mit 3 Zugnummern und 17 Füllern, die man doch nur ein einziges Mal anhört, kaufen will! Wie damals mit dem Tonbandgerät / Kassettenrekorder am Radio - nur war das damals alles gratis.....

Ganz zum Schluss: Ich habe die erwähnten käuflichen Geräte vor der Erstellung der vorgenannten Zeilen selbst nie gehört, sondern dbgl. lediglich meine Eindrücke aus den erhältlichen Zeitschriften interpretiert - übernehme also keine Verantwortung für etwaige Fehlkäufe (Sie verstehen meine rechtlichen Absicherungen sicher gut)!

Im April 2010   




Ende





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